KT 62 – Nichts
Liebe Leser*innen,
schön euch zu unserem neuen Heft mit dem Thema »Nichts« begrüßen zu dürfen.
Ein Thema, dass »Nicht« viel hergibt? Ich glaube nicht.
Bereits in dem Bild auf dieser Seite seht ihr, wie die beiden Orcas, auch als Killerwale bezeichnet, aus dem vermeintlichen »Nichts« auftauchen — ein Phänomen, dass sich beispielsweise auch in aus
Nebelschwaden herausragenden Landschaften finden lässt. Dass in zahlreichen Situationen viel mehr dahintersteckt wird unter anderm bewusst, wenn man sich tiefer mit diesen Themen beschäftigt: Beispielsweise könnten die Orcas gerade dabei sein aufzutauchen. Diese müssen je nach Aktivität nur alle 15 Minuten Luft holen. Herkömmlicherweise durchbrechen sie jedoch alle paar Minuten die Wasseroberfläche. Die beiden Orcas könnten sich auch auf dem Weg zu anderen Familienmitgliedern befinden oder sich gerade bereit für die nächste Jagd machen — so genau wissen wir das nicht.
Eine ähnliche Geschichte verbirgt sich hinter unserem Titelbild: Die Umgebung mag erst einmal etwas trostlos und verlassen wirken. Trotzdem lässt der Baum darauf schließen, dass es in dieser Umgebung mindestens einmal Leben gegeben hat. Basis dafür ist die Lebensgrundlage Wasser. Vielleicht speichert dieser tot-wirkende Baum auch ganz tief das Leben in sich und entfaltet seine Blätter, sobald der
nächste Regen fällt. Auf diesen lassen die Wolken schließen, die Hoffnung stiften und neue Energie bringen. Gleichsam lässt sich nicht vermuten, welches andere Leben sich unter dem Sand vor der unerbittlichen Wüstensonne versteckt.
Dieser Gedanke soll sich durch dieses Heft, die Ausgabe 62, ziehen. Wir möchten zeigen, was alles hinter dem Wort »Nichts« stecken kann und wie anders es in vielen Fällen sein kann. Beispielsweise zeigt sich dies Facette auch im Text von Lily Arnold zum »Niemandsland«, hinter dem sich doch einiges verbirgt. Das Wort selbst analysiert Larissa Schwager
auf einer sprachwissenschaftlichen Ebene. Einen Versuch die fehlenden Tierrechte ins rechte Licht zu rücken, habe ich bei meinem Erlebnisbericht zum Thema Orang-Utans, gewagt.
Nun bleibt es mir nur noch zu hoffen, dass du nicht »Nichts« von diesem Heft hälts — ein letzter
Wortwitz, den ich mit nicht verkneifen konnte.
KATE BECHER
CHEFREDAKTEURIN