KT 47 – Was Wissen schafft
Nur wer Fragen stellt, kann Antworten erhalten. Nur wer sich auf die Suche begibt, kann fündig werden. Die Neugier bringt die Menschen dazu, nach Antworten auf ihre Fragen zu suchen. Diese Suche nach Wissen und das ständige Stellen neuer Fragen bilden die Grundlage der Wissenschaft. Welche Fragen gestellt werden und nach welchen Antworten gesucht wird, hängt jedoch nicht alleine von der Wissenschaft ab. Um Rahmenbedingungen für die Forschung zu schaffen und gegenseitig voneinander zu profitieren, sind Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aufeinander angewiesen. Bei dieser Zusammenarbeit ist es wichtig, dass die Unabhängigkeit der Forschung – sowohl von Institutionen, als auch von einzelnen Forschern – erhalten bleibt.
Das Grundgesetz verankert dies mit den Worten: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei“. Wissenschaft zu betreiben bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen. Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker thematisierten in einem ihrer Gespräche die Verantwortung des Forschers. Sie unterschieden den Entdecker, welcher vor der Entdeckung nichts über die Anwendungsmöglichkeiten wisse, und den Erfinder, der ein praktisches Ziel vor Augen habe. Dabei stellten sie die Forderung an die Forscher, auch die Folgen ihrer Forschung zu bedenken und bei möglichen Risiken selbst einzugreifen. Mögliche Folgen und Risiken sind allerdings nicht immer abzusehen. Das Faszinierende an der Forschung ist gerade, dass man vorher nie mit Sicherheit weiß, was sie ergibt. Wir leben in einer rätselhaften Welt, in der es noch viele Mysterien zu lösen und Unbekanntes zu entdecken gibt. Und auch das, was wir bereits zu kennen glauben, kann aus einer anderen Perspektive betrachtet ganz neue Erkenntnisse bringen.
Die Suche nach Antworten auf ungelöste Fragen ist es, was die Wissenschaft antreibt. Denn ebenso wie die Neugier eines Kindes ist auch der Wissensdurst der Wissenschaft unersättlich. Der Karlsruher Transfer hat sich der Wissenschaft aus verschiedenen Blickwinkeln genähert und insbesondere die Menschen, die hinter der Forschung stehen, zu Wort kommen lassen. Ich lade Sie dazu ein, sich beim Lesen Ihre eigenen Fragen zu stellen, und hoffe, dass Sie die eine oder andere Antwort finden werden.
Gloria Kuppler
Chefredakteurin