Im Detail* – Die Schere zwischen Arm und Reich

von Kate Becher

Das Bild, aufgenommen in Mumbai, Indien, zeigt das Appa Pada Slum. Auf welcher Seite des Bildes, ob im reichen Stadtteil oder im Armutsviertel, eine Person aus dieser Gegend aufwächst, arbeitet und wohnt ist nicht zufällig, sondern folgt systematischen Größen.
Ein Parameter, um zu bestimmen, in welchen Lebensumständen sich eine Person befindet, ist die Analyse von Gehältern: Nicht nur in Dritte-Welt-Ländern gibt es Probleme mit großer Lohnungleichheit, sondern auch in Deutschland reicht bei überraschend vielen Bürger*innen der Lohn nicht oder nur sehr knapp, um die Grundbedürfnisse des Lebens zu finanzieren.

Allerdings hat sich die Schere zwischen Arm und Reich in den letzten Jahrzehnten in Deutschland verringert. Gründe dafür sind unter anderem die Einführung des Mindestlohns sowie
die erhöhte Steuerlast von Starkverdienern.

Die dennoch vorhandenen Lohnunterschiede können zurückgeführt werden auf eine Kombination aus sozialer Herkunft und individueller Bildung. Das bedeutet, dass Kinder, die in Akademiker- und wohlhabende Familien hineingeboren werden, eine größere Chance haben, selbst später zu dieser Gesellschaftsklasse zu gehören. Wie immer bestätigt die Ausnahme die Regel. So auch auf diesem Bild: Um sich von seiner sozialen Herkunft und damit dem eigenen »vorherbestimmten Leben« zu entziehen, sind häufig große Kraftanstrengungen nötig und manchmal ist es sogar unmöglich.

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