KT 43 – Mehr Risiko?
In dieser Ausgabe widmet sich der Karlsruher Transfer dem Themenschwerpunkt „Risiko“. Das Risiko ist seit Menschengedenken allgegenwärtig und in seinen verschiedenen Ausprägungen aktueller denn je – täglich und für jeden spürbar. Oder ganz nach George Bernhard Shaw: „Man kann nicht leben, ohne sich in Gefahr zu begeben.“
Als Ironie des Schicksals stammt der Begriff „Risiko“ aus dem Griechischen. Die seit gut vier Jahren andauernde Finanz-, Wirtschafts- und nun auch Schuldenkrise gefährdet nicht nur den europäischen Zusammenhalt und den Euro als Währung, sondern bedroht auch die Vereinigten Staaten, die durch eine mögliche Kontraktion ihrer Wirtschaft zusätzlichem Risiko ausgesetzt sind. Das Risiko eines Auseinanderbrechens der europäischen Währungsunion sowie die monetären Risiken aus der Haftung für Fremdschulden können nicht vernachlässigt werden.
Ebenso spannend ist das in Deutschland viel diskutierte Thema Atomkraft. Die ehemalige „Brückentechnologie“ wird in Deutschland 2022 definitiv auslaufen. Diese Entscheidung schien aufgrund der schrecklichen Ereignisse in Fukushima für viele Menschen alternativlos gewesen zu sein. Aktuelle Risikoforschung im Bereich Kerntechnik sowie ein Artikel über ökonomische Abwägungen zwischen Sicherheit und Kosten sollen dieses Thema näher beleuchten.
Wie stark die heutige, komplexe Risikogesellschaft ihre Freiheit aufgibt, wenn sie versucht, Risiken zu minimieren, wird in einem Artikel von Herrn Dr. Wolfgang Gerhardt beschrieben, dem Vorstandsvorsitzenden der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.
Weitere Themen in dieser Ausgabe sind unter anderem Risiken beim Cloud Computing, Risikomanagement von Naturgewalten und ihre Auswirkungen auf Unternehmen sowie ein Interview mit einem jungen, deutschen Pokerprofi, der es bis nach Las Vegas geschafft hat – und zurück.
Ich hoffe, Ihnen in dieser Ausgabe eine breitgefächerte Zusammenstellung interessanter Artikel rund um den ‚Themenschwerpunkt Risiko bieten zu können und freue mich besonders auf das Interview mit Herrn Dr. Nagel, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank.
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen unseres Magazins.
Benno Baltes
Chefredakteur