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KT 61 – Zufall

Liebe*r Leser*in, schön dich zu unserem neuen Heft mit dem Thema »Zufall« begrüßen zu dürfen. Das Unberechenbare, das, was nicht oder zumindest nicht auf den ersten Blick erklärt werden kann, soll Zentrum unserer neuen Ausgabe sein.

Zu kurz kommt dabei nicht, dass Menschen sich in ihrer Wahrnehmung auch häufig täuschen lassen: viele augenscheinlich zufälligen Umstände lassen sich doch durch Logik und Wissenschaft erklären.

Zu dem genannten Stichwort ist mir sofort das englische Wort »Serendipity«, auf deutsch »Serendipität«, in den Sinn gekommen. Dieser Begriff steht für das Konzept des glücklichen Zufalls: Es geht darum, dass Menschen zu einem unverhofft positiven Fund oder Erlebnis kommen, welches sie zuvor nicht antizipieren konnten.

Im besten Fall denkst du genauso über unsere neue Ausgabe, den KT*61: Ein echter Serendipity-Moment? Man darf ja noch als Redaktion träumen oder?

Vielleicht bekommst du ihn ganz zufällig von Freund*innen oder Familienmitgliedern in die Hand gedrückt, eventuell suchst du explizit nach dem Heft oder möglicherweise blätterst du diese Ausgabe durch, während du beim Arzt auf deinen Termin wartest.

So oder so kannst du dir vorstellen, dass all diese Gegebenheiten, wie du mit dem KT* in Kontakt kommst, nicht zufällig sind, sondern systematischen Regeln unterliegen: So ist durch den Druck der Auflage bereits vorbestimmt wie viele Menschen im Endeffekt das Heft in der Hand halten – oder eben auch nicht.

In vielen Fällen ist es daher eher angebracht von Wahrscheinlichkeiten zu sprechen. Davon abgesehen freuen wir uns als Redaktion und gesamter Verein (fuks e.V.), dass du den Weg zu unserem Magazin gefunden hast.

Unser Titelbild beschreibt wohl das, was Viele als erstes mit dem Thema Zufall assoziieren: Glücksspiel. Es handelt sich in der Regel um Wahrscheinlichkeiten, die außerhalb unserer Kontrolle liegen: zumindest wenn man nicht hochbegabt ist und somit nicht ohne Schwierigkeiten die Karten beim Pokern zählen kann, um sich so einen Gewinnvorteil zu erspielen.

Im Text »Game Over« von Aron Ziegler soll es um genau dieses Thema im Detail gehen. Zufällig ist etwa auch nicht, dass wir in dieser Ausgabe besonders viele neue Redakteur*innen begrüßen dürfen.

Deswegen darfst du dich auf neue Textarten, Formulierungen und thematische Zuschnitte einstellen: Freuen kannst du dich beispielsweise auf ein spannendes Interview zum Thema Zufälle und Soziologie.

Weitere geisteswissenschaftliche Texte gibt es in der Ausgabe zum Thema Glauben und wie dieser Menschen vor dem Gedanken des Zufalls schützt sowie einen Text, indem es um wegweisende Interpretationen von bekannten Philosophen geht. Es sollen aber auch andere spannende Perspektiven betrachtet werden: So handelt ein Text von zufälligen wissenschaftlichen Entdeckungen und in einem anderen wird behandelt, inwiefern das Verlieben zufällig ist.
Diese und viele weitere Themen findest du in diesem Heft. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und dass die Zufälle in deinem Leben auf deiner Seite sind.
von Kate Becher
Chefredakteurin